Auf einer DLD-Konferenz stellte einst die Schauspielerin Maria Furtwängler die Frage ins Publikum, welche Frauen sich wirklich hübsch finden. Heutzutage gehört viel Mut dazu, sich da zu melden - und nicht etwa, weil man objektiv gesehen unvorteilhaft aussieht, sondern deshalb, weil man schnell als eingebildet dastehen kann.
Grund dafür sind die seit Jahren von den Medien propagierten Schönheitsideale. Medien und Marketing manipulieren unser Schönheitsideal so sehr, dass nur noch 4 % der Frauen, so belegt es eine Studie der Psychologin Susie Orbach, es wagen, sich selbst hübsch zu finden. Kaum eine, die nicht abnehmen will, die noch keine Diät gemacht hat oder die sich nicht sonstigen Veränderungen, z.B. auch durch Schönheitsoperationen unterziehen will.
Dabei wirken die von den Medien propagierten und von uns verinnerlichten Ideale viel unbewusster und unscheinbarer als viele glauben. Bereits junge Mädchen im Vorschulalter sind unzufrieden mit ihrem Aussehen und in Amerika lassen sich gar 14-jährige Mädchen bereits mit Botox behandeln.
Ein gefährlicher Trend, denn mit der Hoffnung auf die mediengerechte Vervollkommnung des Äußeren durch mehr oder minder künstliche Mittel wird die Ausbildung der Fähigkeit zur inneren Reifung und Selbstakzeptanz, ja Selbstliebe vernachlässigt. Doch nichts ist wichtiger im Hinblick auf psychische Gesundheit, als sich so zu akzeptieren zu lernen, wie man ist.
Dies bedeutet jedoch keinesfalls, dass man nicht darüber hinaus nach Veränderung streben kann – und wird. Doch das Ergebnis einer Veränderung wird uns nur dann mit Stolz und Freude erfüllen, wenn der Grundstock dafür, nämlich eine grundsätzlich positive Einstellung zum eigenen Körper, bereits vorhanden ist.
Quelle:berufebilder.de