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Eintrag vom 28.04.2015

Nanofolien in der Haut könnten Anti-Falten-Mittel der Zukunft sein

Bestimmte Peptide, also Eiweißmoleküle können die kollagenbildenden Zellen in der Haut zu erhöhter Aktivität anregen. Diese, auch Signalpeptide genannten, Botenstoffe sorgen mithin für die Elastizität und Stabilität der Haut und sind wesentlich am Aufbau ihrer Struktur beteiligt. 

Diese Moleküle sind so winzig, dass sie problemlos bis in die tiefer gelegene Lederhaut gelangen können, wenn man sie in einer Creme aufträgt. Das unterscheidet sie von vielen anderen äußerlich angewandten Anti-Aging-Produkten. Den Signalpeptiden wird daher aktuell in den Labors der Kosmetikindustrie besonders viel Aufmerksamkeit geschenkt.

Aber die Hautmediziner sind bereits in Bereiche vorgedrungen, die noch mikroskopischer sind. So entdeckten Chemiker der Michigan State University, dass selbst ein extrem dünner Polymerfilm wederFalten noch Beulen ausbildet, wenn man ihn mit Nanopartikeln mit einem Durchmesser von 50 Nanometern (ein Nanometer entspricht einem Millionstel Millimeter) durchsetzt.

Dies eröffnet neue Perspektiven in der Elektrotechnik, die hauchfeinen, aber trotzdem knitterfreien Nano-Folien eignen sich beispielsweise als materialsparende Bildschirme für Monitore. Doch damit nicht genug. Das gleiche System könnte man auch für die menschliche Haut nutzen.

Würde man eine Nanofolie zwischen die äußere und innere Hautschichten injizieren, könnte die äußere Schicht keine Falten mehr ausbilden, weil der nano-verstärkte Plastikfilm unter ihr für eine Streuung der Kompressionskräfte sorgt. Oder anders ausgedrückt: Die Haut wird von innen gebügelt.

Wenn es sich erweisen sollte, dass der Haut-Nanofolien-Kontakt unproblematisch verläuft, könnte das – zumindest für kleine Hautareale, wie etwa rund um die Augen – eine Alternative zu Cremes sein.
Quelle: welt.de