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Eintrag vom 10.01.2016

Südkorea: ist eine Schönheits-OP das richtige Geschenk zum Abitur?

In Südkorea sind Schönheitsoperationen ein sehr weit verbreitetes und probates Mittel zu mehr Erfolg im Leben und vor allem im Beruf. Deshalb ist auch der Wunsch nach einer Schönheitsoperation vor allem bei südkoreanischen Abiturientinnen sehr weit verbreitet. Ein solcher Trend mag uns Westeuropäern durchaus suspekt, wenn nicht sogar unmoralisch erscheinen. Oder könnten Sie sich etwa vorstellen ihren Kindern zum Abitur eine Schönheits-OP zu schenken? Die Soziologin Joanna Elfving-Hwang sagt jedoch gegenüber der GEO, dass man deshalb nicht die Moralkeule schwingen sollte. Bei südkoreanischen Eltern sei eine Schönheitsoperation ein legitimes Mittel zur Förderung ihrer Kinder und eine sinnvolle Investition in deren Zukunft. Südkorea sei eine sehr wettbewerbsorientierte Gesellschaft, in der es sehr wichtig sei die Zukunft des Nachwuchses zu sichern. Entscheidend sei jedoch der Soziologin zufolge auch der Umfang des Eingriffs. Die sehr weit verbreitete Augenlidoperation sei ein sehr risikoarmer Eingriff und deswegen mit dem Stechen eines Ohrlochs vergleichbar. Größere Eingriffe würden jedoch durchaus eine Problematik darstellen, so Elfving-Hwang. Daran trage jedoch auch die südkoreanische Schönheitsindustrie eine Schuld, die die Risiken von umfangreichen Operationen runterspiele.
Die große Bedeutung von körperlicher Schönheit in Südkorea sei auf die Lehren des Neo-Konfuzianismus zurückzuführen. Vor allem die Idee von einem ordentlichen Geist der sich in einem ordentlichen Körper finde, sei bis heute sehr populär.

Quelle: GEO.de