Der Sommer in Washington, besonders im Wahljahr, ist die beste Zeit sich unters Messer zu legen. Deshalb sehen jetzt die Gesichter dort anders aus; strahlend, zart und straff. Doch in der magischen Welt der Politik gibt das niemand zu. Beamte hatten nie weiße Haare oder Falten und schon immer eine straffe Stirn. Die plastische Chirurgie wird hier etwas anders angewandt als in vielen Bereichen: Keine Brustvergrößerungen oder erstarrte Gesichter wie in Hollywood, sondern ganz feine Veränderungen um die mediale Wirkung, besonders im TV, zu verbessern.
Niemand versucht in Washington jünger auszusehen, viele Politiker werben ja mit ihrem Alter. Alle wollen nur wie eine bessere, ausgeruhtere Version von sich selbst aussehen. Wie ein Patient sagte, das einzige Ziel sei „relevant“ auszusehen. Der plastische Chirurg Ariel Rad erklärte: „Patienten kommen zu uns und sagen: ,,Leute sagten ich sehe müde oder sauer aus, obwohl ich mich gar nicht so fühle.‘“ Das Problem? Die non-verbalen Hinweise des Alters: schlaffe Augenbrauen, schwache Kieferpartien, herabhängende Mundwinkel – alle mit Botox lösbar.
Quelle: The Washington Post
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